Im Linzer Volksblatt erschien am 9. Mai 1918 eine Werbung der Pöstlingbergbahn, die bis heute Reisen auf den beliebtesten Ausflugsberg Linzs anbietet: "Grossartiges Alpenpanorama!! Berghotel mit Aussichtsterrasse. ELEKTRISCHE TURMBAHN UND KRIEGSMUSEUM !!!Große Sehenswürdigkeit!!!" stand da zu lesen.
Der Pöstlingberg war seit Mitte des 18. Jahrhunderts Ziel von Wahlfahrten und später beliebtes Ausflugsziel. Da der Weg auf den knapp 540 Meter hohen Hausberg der Stadt Linz beschwerlich ist, wurde der Bau einer Bergbahn angedacht, für deren Verwirklichung die Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft Linz-Urfahr (TEG), die Vorläuferin der heutigen Linz AG Linien, 1897 gegründet wurde. Nach den für die Arbeiter besonders anstrengenden Bauarbeiten an der Pöstlingbergbahn, die alle händisch durchgeführt werden mussten, wurde die von Josef Urbanski geplante Bahn nach nur einem Jahr am 29. Mai 1898 eröffnet.
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs transportierte die TEG jährlich rund 200.000 Fährgäste, vorwiegend im Sommer. Auf Grund der Hamsterfahrten der Städter in das ländliche Umland schnellten die Fahrgastzahlen 1918 bis auf 688.000 hoch. Nach Einbruch der Fahrgastzahlen in der Zwischenkriegszeit erreichte man am Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs mit fast 1,3 Millionen Fahrgästen einen neuen Zenit.
Zwar ließ die Motorisierungswelle der Nachkriegszeit die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln sinken, aber die Pöstlingbergbahn überlebte. 2008 wurde sie modernisiert und an ihrem 111. Geburtstag am 29. Mai 2009 wieder eröffnet.
Link:
Werbung für die Elektrische Bahn auf den Pöstlingberg (Linzer Volksblatt vom 9. Mai 1918)