Alle vor Kriegsbeginn 1914 zivil in England lebenden deutschen und österreichischen Männer – Frauen und Kinder sollten verschont bleiben – wurden ab Mai 1915 in Lagern interniert. Der Großteil von Ihnen auf der isolierten Isle of Man. Das war der Grund dafür, dass der aus Deinzendorf stammende Josef Riedl im Lager Knockaloe auf der Isle of Man Franz Hable kennenlernte, dessen Heimatort Schrattenthal nur 2 Kilometer von Deinzendorf entfernt zwischen den niederösterreichischen Gemeinden Eggenburg und Retz liegt. Beide arbeiteten zu Kriegsbeginn in London als Kellner und wurden 1915 als Angehörige eines verfeindeten Landes von den britischen Behörden interniert.
Im Gegensatz zu Kriegsgefangenen wurden Zivilinternierte nicht zu Arbeit verpflichtet und durften sich kulturellen und sportlichen Dingen widmen (im Lager Knockaloe gab es 19.000 deutschsprachige Bücher und es wurden verschiedene Weiterbildungskurse angeboten), allerdings wurde aus den Lagern oft über Langeweile berichtet.
Auf der Isle of Man befand sich das größte Internierungslager in Großbritannien, in dem zeitweilig bis zu 30.000 Österreicher und Deutsche auf einmal festgehalten wurden. Zwischen dem Haupt- und dem Nebenlager verkehrte eine Eisenbahn und es gab ein eigenes Postamt, das Lager-Briefmarken ausgab (5 solcher Briefmarken wurden 2014 um bis zu 1.300 britische Pfund versteigert).
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Interniert. (Eggenburger Zeitung vom 9. November 1917)