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Von Tag zu Tag 1917 bis 1919

Die 1908 erbaute und 1910 überdachte Rheinbrücke an der Grenze zwischen der Schweiz und Vorarlberg bei Bangs
Die 1908 erbaute und 1910 überdachte Rheinbrücke an der Grenze zwischen der Schweiz und Vorarlberg bei Bangs, die 1965 während eines Föhnsturms einstürzte, vermutlich 1910; © Österreichische Nationalbibliothek, Ansichtskarten Online AKON

Im November 1918 wurde aus Vorarlberg berichtet, dass Petitionen in Umlauf wären, die einen Anschluss Vorarlbergs an die Schweiz forderten, dass Vorarlberger bei Rheineck in die Schweiz zu gelangen versuchten und, dass schlussendlich am 7. November 1918 eine Delegation des Vorarlberger Landesrates zu Gesprächen in die Schweiz abgereist wäre. Die sozialdemokratische Vorarlberger Wacht berichtete am 8. November 1918 vorsichtig positiv über diese Anschlusstendenzen:

"Unsere Hauptindustrie ist bekanntlich die Stickerei, welche schon in Friedenszeiten, trotz der Zollschranken, durch ein enges wirtschaftliches Zusammenleben mit der Schweiz lebensfähig war. Es wird uns daher in der heutigen Zeit niemand einen Mangel an vaterländischem Empfinden vorwerfen können, wenn wir den Gedanken eines Anschlusses an die Schweiz in der gegebenen Zeit aufrollen. Daß ein sehr großes Interesse hiefür vorhanden ist, beweist das eine, daß trotz der gegenwärtig umwälzenden Ereignisse ein solcher Anschluß bei der Mehrzahl der Bevölkerung im Ländle den Hauptgesprächsstoff bildet. Aber nicht nur die Stickerei und der Großteil der anderen Industrie, auch die Landwirtschaft dürfte bei einem derartigen Anschlusse nur profitieren, z.B. die großangelegten Käsereien des Landes würden in Friedenszeiten gewiß mit ihren Produkten einen reißenden Absatz als Schweizerkäse finden. Zu alledem gehört Vorarlberg als Alemannenvolk eigentlich nicht zu den Bajuvaren, sondern zu ihren Stammesgenossen, den Schweizern. Damit wäre auch die Bevölkerung den nachkommenden Lasten des verspielten Krieges enthoben! Eine andere Frage wäre allerdings, ob die Schweiz das Ländle zu übernehmen gewillt wäre, und ob ein derartiger Anschluß bei den Friedensrichtern Zustimmung finden würde. Nun, sei dem wie immer wolle, wir möchten diesen geeigneten Zeitpunkt nicht vorübergehen lassen, ohne in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen und überlassen es nun anderen Faktoren, ihre Meinung darüber zu äußern!"

Am 13. November 1918 gründete der Lustenauer Ferdinand Riedmann den Werbeausschuss für den Anschluss an die Schweiz, der von der Mehrzahl der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger unterstützt wurde. Im Mai 1919 stimmten sogar 80% der Wahlberechtigten für die Aufnahme von Verhandlungen zwischen Vorarlberg und der Schweiz. Da sich die deutschösterreichische Regierung aber gegen den Verlust Vorarlbergs wehrte und im Falle von schweizerischen Ansprüchen auf Vorarlberg damit drohte die italienischsprachigen Gebiet der Schweiz bei den Friedensverhandlungen zu thematisieren, zog sich die Schweiz zurück. Damit war die Vorarlberger Anschlussbewegung an die Schweiz gescheitert.

Links:
Stimmen für ein Schweizer Kantönli Vorarlberg? (Vorarlberger Wacht vom 8. November 1918)
Weiterlesen: Die Anschlussbewegung in Vorarlberg
Weiterlesen: Die Rheinbrücke bei Bangs

Halbkompanie der Gendarmerie in Südtirol, im Hintergrund der Ortler
Halbkompanie der Gendarmerie in Südtirol, im Hintergrund der Ortler, aufgenommen vom Hang der Rötelspitze, 1916; © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

Der November 1918 war eine bewegte und unsichere Zeit, die vom Übergang von der Monarchie zur Republik geprägt war. Man musste sich nun an eine neue Staatsform anpassen, mit der Österreich bis dahin noch keine Erfahrungen hatte, die Grenzen des neuen Staates waren ungewiss und es war unklar welche Verordnungen und Gesetze gerade in Geltung waren.

Ungewiss waren auch die Folgen der Demobilisierung der hunderttausende Soldaten umfassenden multinationalen Armee. Aber auf eine bewaffnete Macht konnte sich das neue Österreich verlassen, wie das Neuigkeits-Welt-Blatt am 9. November 1918 berichtete, nämlich auf die Gendarmerie:

"Die oberösterr. Gendarmerie hat sich dem deutschösterr. Nationalrat sofort freiwillig unterstellt und arbeitet im Einvernehmen und nach der Weisung des Nationalen Sicherheitsausschusses in Linz zum Schutz der Person und des Eigentums. Die Gendarmen sind im treuen Pflichtbewußtsein ihrer auf das allgemeine Wohl gerichteten Aufgabe in unverbrüchlicher Treue und Verlässlichkeit auf ihrem Posten geblieben. Auch in den Städten hat die Gendarmerie unterstützend eingegriffen […] Ebenso verhütet die Gendarmerie die Verschleppung der Lebensmittel und anderer nach Millionen zählender Werte aus dem Land. […] Nur bei einem klaglosen Zusammenarbeiten der Gendarmerie und aller ordnungsliebenden Elemente wird es möglich, den Gefahren wirksam entgegenzutreten, die gegenwärtig die öffentliche Ruhe und Ordnung, die persönliche Sicherheit des Einzelnen und das Eigentum bedrohen."

Der Gendarmerie kam nicht nur am Ende des Krieges eine besondere Bedeutung zu, als sie unter anderem plündernden Soldaten Einhalt gebot. Schon zuvor wurde sie auch im Krieg eingesetzt und bestritt 1915 nach dem Kriegseintritt Italiens die ersten Abwehrkämpfe in den Tiroler Bergen.

Da der neue Staat Deutsch-Österreich nach einer Neuorganisation des Polizeiwachkörpers verlangte, wurde am 27. November 1918 ein neues Gendarmeriegesetz erlassen, das die Gendarmerie in einen nach militärischen Grundsätzen organisierten Zivilwachkörper umwandelte. Den Gendarmen wurde dabei Beamtenstatus zuerkannt und sie wurden der Zivilgerichtsbarkeit unterstellt.

Heute gibt es keine Gendarmerie mehr, denn diese wurde 2005 mit den Bundessicherheitswachekorps und den Kriminalbeamtenkorps zur Österreichischen Bundespolizei vereinigt.

Links:
Die Gendarmerie (Neuigkeits-Welt-Blatt vom 9. November 1918)
Weiterlesen: Polizeigeschichte

Friedrich Adler verteidigt sich 1917 vor Gericht gegen die Anklage des Mordes an Ministerpräsident Karl Graf Stürgkh
"Dr. Friedrich Adler hält vor dem Ausnahmegerichte unter Vorsitz des Hofrates Dr. v. Heidt seine mehr als sechsstündige Rede, in der er die treibenden Motive seiner Tat darlegt"; © Wiener Bilder vom 27. Mai 1917

Friedrich Adler, Sohn des prominenten Arztes und sozialdemokratischen Politikers Viktor Adler, erregte im Oktober 1916 großes Aufsehen als er aus Protest gegen die kriegstreiberische und autoritäre Staatsführung den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh erschoss. Seine aufsehenerregende Verteidigungsrede vor Gericht, die bei vielen Kriegsgegnern Anklang fand, machte ihn zu einem Symbol der Friedensbewegung.

Ursprünglich zu Tode verurteilt, wurde Friedrich Adler zu lebenslangem Kerker und schlussendlich zu 18 Jahren Zuchthaus begnadigt. Während seiner Haft setzte sich einer seiner wichtigsten und engsten Freunde für ihn ein, nämlich Albert Einstein. Mit Einstein verband Adler nicht nur dasselbe Studium der Physik, sie promovierten auch im selben Jahr, heirateten im selben Jahr – beide jeweils eine Studienkollegin aus Osteuropa; und später teilten sich die Familien Adler und Einstein sogar ein Haus.

Am 9. November 1918 wurde Friedrich Adler gemeinsam mit dem Bruder des christlichsozialen Politikers Leopold Kunschak, Paul Kunschak, begnadigt. Letzterer hatte 1913 den prominenten Sozialdemokraten Franz Schuhmeier ermordet. Da Viktor Adler erst am Abend des 9. November von seiner Freilassung informiert wurde und zu dieser späten Stunde keine Züge mehr nach Wien verkehrten, verbrachte er noch eine Nacht in seiner Zelle im Gefängnis Krems-Stein. Adler verließ Krems am 10. November 1918 mit dem Frühzug um 6:34 Uhr und wurde am Wiener Franz-Josefs-Bahnhof von seinem Vater und Bruder empfangen.

Am 10. November 1918 berichteten die Wiener Bilder über die Freilassung des Helden vieler Pazifisten:

"Da Friedrich Adler nun das Gefängnis verläßt und in unsere Mitte zurückkehrt, wird im ganzen Lande und weit darüber hinaus, wieder in der ganzen Welt Freude und Begeisterung die Herzen füllen. Denn durch seine Tat, mit der er sein Leben zum Opfer darbringen wollte, um die Geister zu wecken und zum Widerstande gegen den fluchwürdigen Krieg zu waffnen: durch seine gewaltige Rede vor dem Gericht, eine Anklagerede gegen alles Schlechte und Kranke, das die Welt in Fesseln hielt, hat sich Friedrich Adler dem Bewußtsein der ganzen Menschheit als der heldenhafte Kämpfer gegen das grausige Unrecht der Zeit tief eingeprägt. Sein Name ist gleichsam zum Symbol des Befreiungskampfes geworden, den tapfere Menschen und edle Seelen gegen den Krieg allerorten führen: und wo der Sinn für Kraft und Empfindungen nicht erloschen war, wurde die Liebe zu Friedrich Adler, die Bewunderung für ihn überlebendig."

Nach dem Krieg vertrat Friedrich Adler die österreichische Sozialdemokratie in der konstituierenden Nationalversammlung und war von 1920 bis 1923 Abgeordneter zum Nationalrat. 1923 legte er seine politischen Ämter nieder und wirkte am Wiederaufbau der Sozialistischen Arbeiterinternationale mit. 1940 emigrierte er nach New York, um 1948 nach Europa zurückzukehren, wo er fortan in Zürich lebte. Adler blieb bis zu seinem Tod der großdeutschen Idee im Rahmen der Sozialdemokratie verbunden, was dazu führte, dass ihn die Parteiführung nicht zur Heimkehr nach Wien einlud.

Friedrich Adler verstarb am 2. Jänner 1960 in Zürich und wurde nach Wien überführt, wo er am Zentralfriedhof an der Seite der sozialdemokratischen Politiker Engelbert Pernerstorfer (1918), Victor Adler (1918), Otto Bauer (1938) und Karl Seitz (1950) begraben wurde. Seit 1989 ist der Friedrich-Adler-Weg in Wien-Favoriten nach ihm benannt.

Links:
Friedrich Adler frei! (Wiener Bilder vom 10. November 1918)
Die Enthaftung Friedrich Adlers (Arbeiterwille vom 10. November 1918)
Weiterlesen: Ein Fall von Exzess des Mathematischen. Vor hundert Jahren erschoss Friedrich Adler, Physiker, Politiker und Einsteins Doppelgänger, den Ministerpräsidenten Graf Stürgkh
Weiterlesen: Friedrich Adler (inkl. Anklageschrift)

Nachruf auf Viktor Adler
Nachruf auf Viktor Adler; © Vereinsblatt. Organ des Vereines der Heim- und Hausarbeiterinnen vom 15. November 1918

Am 11. November 1918, einen Tag vor der Proklamierung der Republik Deutschösterreich, starb der Staatssekretär des Äußeren des in Enstehung begriffenen neuen Staates, der sozialdemokratische Vordenker und Parteiführer Viktor Adler. Als Arzt beschäftigte sich Adler – obwohl "Sohn aus reichem Haus und hätte sich können ein Leben der Bequemlichkeit und des Genuses erwählen" (Vereinsblatt vom 15. November 1918) – Zeit seines Lebens mit der Verbesserung der harten und unmenschlichen Arbeitsbedingungen der einfachen Arbeiter in Wien. Er war Begründer der sozialistischen Wochenzeitschrift "Gleichheit" und ab 1889 Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung. Auf dem Parteitag von Hainfeld im Jänner 1889 gelang Viktor Adler die Einigung der Sozialdemokratie, zu deren erstem Vorsitzenden er gewählt wurde.

Noch einen Tag vor seinem Tod durfte Viktor Adler seinen Sohn Friedrich, der am 10. November 1918 von der Haftanstalt in Krems-Stein nach Wien zurückkehrte, am Franz-Josefs-Bahnhof in die Arme schließen.

Die Arbeiter-Zeitung veröffentlichte die Nachricht vom Tod Adlers als erstes Medium in Österreich noch am 11. November 1918 auf ihrer Titelseite, während ein Redakteur einige Seiten weiter hinten noch über den gefährlichen gesundheitlichen Zustand von "Genosse Adler" schrieb:

"Genosse Dr. Viktor Adler, dessen Gesundheit, wie alle wissen, seit Jahren nicht mehr die beste war und der in den letzten Wochen schon schwer leidend war, ist Sonntag nachmittag gefährlich erkrankt. Die gewaltigen Anstrengungen des neuen Amtes, das er in seiner bewunderungswürdigen Hingebung auf sich genommen, haben den ohnedies schwachen Organismus sehr angegriffen. Die Aerzte hoffen dennoch, daß der Krankheitsanfall überwunden werden wird."

Links:
Schwere Erkrankung des Genossen Adler (Arbeiter-Zeitung vom 11. November 1918)
Viktor Adler. Nachruf (Vereinsblatt. Organ des Vereines der Heim- und Hausarbeiterinnen vom 15. November 1918)
Dr. Viktor Adlers Leichenbegängnis (Wiener Bilder vom 15. November 1918)
Heute vor 100 Jahren: Friedrich Adler aus der Haft entlassen (10. November 1918)

Die Ausrufung der Republik Deutsch-Österreich vor dem Wiener Parlament am 12. November 1918
Die Ausrufung der Republik Deutsch-Österreich vor dem Wiener Parlament am 12. November 1918; © Wiener Bilder vom 17. November 1918

Der 12. November 1918 wurde offiziell zum Feiertag erklärt, an dem alle Geschäfte geschlossen bleiben mussten, denn an diesem Tag sollte die Proklamation des neuen deutsch-österreichischen Staates erfolgen. Mehr als 100.000 Menschen – wie man heute schätzt – versammelten sich an diesem nasskalten Novembertag auf der Wiener Ringstraße vor dem Parlament.

Bevor aber die Parlamentarier ihre Sitzung kurz vor 16 Uhr unterbrachen, um die wartende Menge von der Staatsgründung zu informieren, fiel in der provisorischen Nationalversammlung die Entscheidung über das von Staatskanzler Karl Renner vorgelegte Gesetz, das "Deutschösterreich" zur demokratischen Republik erklärte. Nach der einstimmigen Annahme dieses Gesetzes legte Renner der Nationalversammlung auch noch den Text einer Proklamation vor, der das "deutschösterreichische Volk" über die Ausrufung der Republik informieren sollte. Auch der Text dieser Proklamation wurde einstimmig angenommen.

Anschließend begaben sich die Abgeordneten auf die Parlamentsrampe, wo zunächst der Präsident der Nationalversammlung, Franz Dinghofer, Begründer des Deutschen Volksbundes, einleitend über die Gründung Deutschösterreichs berichtete und das Wort an Staatskanzler Renner übergab, der das Gesetz über die Staats- und Regierungsform Deutschösterreichs sowie die Proklamation über die Gründung der Republik verlas. Als letzter sprach der spätere Präsident der Nationalversammlung Karl Seitz.

Während Karl Renners Rede kam es zu einem Putschversuch der "Roten Garde" unter Führung des Journalisten Egon Erwin Kisch. Es gelang den Rotgardisten die weißen Streifen aus den rot-weiß-roten Fahnen zu entfernen, sodass nur die zusammengeknoteten roten Stoffreste gehisst wurden. Der darauf folgende Tumult forderte 2 Todesopfer, wobei eine Massenpanik glücklicherweise verhindert werden konnte.

So beschrieb die Neue Freie Presse die Ereignisse, die sich ab etwa 16 Uhr vor dem Parlamentsgebäude abspielten:

"Nur ein rotes Fahnentuch wird sichtbar und es vermag sich nicht auszubreiten. Man sieht aus der Farbe, daß der Stoff des Banners zerrissen und zerschlissen ist. Der harrenden Menge bemächtigt sich eine gewisse Nervosität. Die erwartungsvolle Stille, mit der man das Hissen der Fahne verfolgt hatte, geht urplötzlich in ein unruhiges, schier verlegenes Murmeln über […] 'Die Maschinerie hat nicht geklappt und das Fahnentuch ist zerrissen' trösten die einen. 'Der Beschluß oben im Saal muß umgestoßen worden sein!' meinen achselzuckend die anderen. Erst später erfährt ein Teil, was in Wirklichkeit geschehen war. Demonstranten, die in der Nähe der Maste aufgestellt waren, hatten die rot-weiß-rote Fahne zerrissen und veranlaßt, daß nur der rote Fahnenteil als Banner und Symbol der sozialistischen Republik auf den Mast aufgezogen werde.

Oben auf der Rampe schloß Präsident Dr. Dinghofer seine Ansprache mit einem Heilruf auf Deutschösterreich und räumte den Rednerplatz dem Staatskanzler Dr. Renner, der jetzt das Gesetz über die Staats- und Regierungsform von Deutschösterreich und die von der Nationalversammlung erlassene Proklamation an das deutschösterreichische Volk verlas. Der dritte und letzte Redner war Präsident Seitz [...] 'Bauer und Bürger,' führte der Redner aus, 'müssen mit den Arbeitern zusammenwirken. Niemand hat das Recht, mit physischer Gewalt den andern zu unterjochen.' Präsident Seitz schloß seine Ansprache, indem er den Tag feierte, an dem die Millionen in ganz Oesterreich über die alte Zeit der feudalen Rechte, über die alte Zeit der Gewalt, über die alte Zeit der Kulturlosigkeit triumphieren, und brachte ein Hoch auf den neuen Staat, das neue Deutschösterreich, die neue deutschösterreichische Republik aus."

Links:
Die Ausrufung der Republik (Neue Freie Presse vom 13. November 1918)
Heute vor 100 Jahren: Die Gründung der Roten Garde (1. November 1918) 

Der Grazer Hauptbahnhof, 1927
Der Grazer Hauptbahnhof, 1927; © GrazMuseum, Postkartensammlung, Inventarnummer ASK05_05979

Nach dem Waffenstillstand am 3. November 1918 verübten zurückströmende Soldaten in ganz Österreich  Plünderungen und andere Gewalttaten, die regelmäßig zu Verletzten und Toten führten. Am 13. November 1918 berichtete die Abendausgabe des Grazer Tagblatts über eine wilde Schießerei am Grazer Hauptbahnhof und über den in diesem Zusammenhang festgenommenen ranghöchsten Offizier, der an diesem Abend aus der Haft entlassen wurde, weil er mit der Schießerei nichts zu tun hatte. Grund für die "Schlacht  am Hauptbahnhof" am 12. November 1918 war das Einschreiten des Grazer Bahnhofskommandos, das den Befehl hatte heimkehrende Soldaten aus Sicherheitsgründen zu entwaffnen:

"Kurz vor Mitternacht traf gestern im Hauptbahnhofe ein Zug mit tschecho-slowakischen Truppen ein […] Als die Bahnhofwache nach den Weisungen des Bahnhofkommandos einschreiten wollte, erklärten die Tschecho-Slowaken, daß der Zug nur zwei Maschinengewehre mit sich führe, wovon sie eines abgeben wollten. Während dieser Unterhandlung begann die Bahnhofwache vom Ende des Zuges aus die Entwaffnung vorzunehmen. Plötzlich fielen aus den ersten Wagen Schüsse gegen die Bahnhofwache. In dem vorletzten Wagen fuhren Soldaten deutscher Volkszugehörigkeit, die bei der darauffolgenden allgemeinen Schießerei ins Flankenfeuer gerieten. Sofort wurde die ganze Bahnhofwache, die Militärpolizei und die Gendarmerie aufgeboten. Es entstand ein regelrechtes Feuergefecht, bei dem die Tschecho-Slowaken mit Maschinengewehren aus dem Zuge schossen. Das Gefecht dauerte fast eine Stunde. Die Krankenhaltstation hat fünf Tote und etwa 22 Verletzte, darunter 15 Schwerverletzte, geborgen. Die fünf Toten, von denen bisher nur der Name eines einzigen, des Gefreiten Stephan Krutzley des IR. 73, festgestellt werden konnte, dürften Deutsche desselben Regimentes sein. Sie hatten alle Kopfschüsse. Von den Schwerverletzten haben zwei Bauch-, zwei Kopf- und einige Brustschüsse. Einige Angehörige der Bahnhofwache und der Militärpolizei wurden leicht verletzt. Mitten im schärfsten Maschinengewehrfeuer sprang der Gefreite Hermann auf den Offizierswaggon und zog die Offiziere heraus. Nach geraumer Zeit gelang es, die Tschechen zu überwältigen und zu entwaffnen. Außer zahlreichen Gewehren und Revolvern wurden ihnen 13 vollkommen intakte Maschinengewehre abgenommen […] Die toten Soldaten wurden in die Totenkammer des Garnisonsspitales gebracht, die schwerer Verwundeten in die Spitäler übergeführt. Von den 18 in das Landwehrspital gebrachten schwerverletzten Soldaten starb einer heute nachts und einer im Laufe des Vormittags."

Tags darauf, am 14. November 1918, teilte das Grazer Tagblatt mit, dass während der "Schlacht am Hauptbahnhof" mindestens 500 Schüsse gefallen waren, ein entfernt stehender Waggon "durchsiebt" worden wäre, und sich dort noch Tote befinden könnten. Außerdem wurde berichtet, dass sogar "einige Geschoße ihren Weg bis in die Neubaugasse fanden, wo einige in das Gebäude der Lederfabrik Bieber einschlugen."

 

Link:
Eine Schlacht im Hauptbahnhofe (Grazer Tagblatt vom 13. November 1918)

Abgebrannte Lagerhalle am Wiener Handelskai, November 1918
Abgebrannte Lagerhalle am Wiener Handelskai, November 1918; © Das interessante Blatt vom 14. November 1918

"Das Sprichwort, dass ein Unglück selten allein kommt, kann man scheinbar auch auf das Leben einer ganzen Stadt anwenden", schrieb Das interessante Blatt am 14. November 1918. Bei einem Brand in einem Magazin der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft am Wiener Handelskai wurden insgesamt 80 Eisenbahnwaggons mit Lebensmitten vernichtet – angesichts der ohnehin schon dramatischen Lebensmittelknappheit eine absolute Katastrophe:

"Die Wiener sind jetzt von einer argen Lebensmittelnot bedroht, mit den Tschechen und Ungarn wird erst über die Abgabe von Lebensmitteln verhandelt und so schwinden die eingelagerten Vorräte rapide […] Das Magazin erstreckte sich entlang dem Donauufer und grenzte an die Magazine des Lagerhauses der Stadt Wien. Das Magazin war ein langgestreckter Bau von einem Stockwerk Höhe. In dem Magazin selbst, das aus festem Mauerwerk errichtet war, waren Zucker, Dörrgemüse, Melasse und Futterersatz waggonweise eingelagert. Auf bisher ganz unaufgeklärte Weise war das Feuer zum Ausbruch gekommen. Man neigt der Ansicht zu, daß vielleicht durch noch feuchte Lagerung des Futterersatzes oder des Dörrgemüses Selbstentzündung eingetreten ist. In dem gedeckten Gebäude, um das Eisengalerien laufen, konnten die Flammen wahrscheinlich stundenlang wüten, ehe sie entdeckt wurden. Drei volle Stunden wurde an der Eindämmung des Brandes gearbeitet. Der durch Versicherung gedeckte Schaden ist sehr beträchtlich."

Link:
80 Waggons Lebensmittel verbrannt (Das interessante Blatt vom 14. November 1918)

Egon Dietrichstein mit seinen Kaffeehaus- und Tarockfreunden, dem Chansonnier Franz Elbogen und dem Rechtsanwalt Hugo Sperber
Egon Dietrichstein (sitzend) mit seinen Kaffeehaus- und Tarockfreunden, dem Chansonnier Franz Elbogen (links, mit Hut) und dem Rechtsanwalt Hugo Sperber, Wien um 1912; © Gemeinfrei

Ab 1893 erschien das Neue Wiener Journal, das von Jakob Lippowitz herausgegeben wurde. Die Blattlinie des als "unparteiisch" firmierenden Blattes war tendenziell konservativ und monarchiefreundlich, enthielt sich aber antisemitischer Ausfälle, was auf die jüdische Herkunft Lippowitz' zurückzuführen ist. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde das Neue Wiener Journal im Jahr 1939 mit der Neuen Freien Presse und dem Neuen Wiener Tagblatt fusioniert.

Zu den bekanntesten Autoren des Journals zählten der "Erfinder" der Sozialreportage Max Winter, der Schriftsteller und Theaterdirektor Hermann Bahr, Lina Loos und Egon Friedell. Auch Egon Dietrichstein zählte zu den Mitarbeitern. Während des Ersten Weltkriegs wurde letzterer gemeinsam mit Autoren wie Alfred Polgar, Rainer Maria Rilke oder Stefan Zweig der "Literarischen Gruppe" des Kriegsarchivs zugeteilt, die Kriegspropaganda produzieren musste. Nach dem Krieg lebte Dietrichstein als Bohemien, war regelmäßig in finanziellen Schwierigkeiten und wurde vom stadtbekannten – von Friedrich Torberg in dessen Buch "Die Tante Jolesch" porträtierten – Rechtsanwalt Hugo Sperber unterstützt. Üblicherweise traf man Dietrichstein entweder im Café Museum oder im Café Central an.

Am 15. November 1918 veröffentlichte er im Neuen Wiener Journal ein Porträt des Journalistenkollegen und Kommandanten der zwei Wochen zuvor gegründeten Roten Garde Egon Erwin Kisch:

"Egon Erwin Kisch gehört zu den Vielseitigen. Mehr noch: zu den Vielseitigsten. Das Schreiben kann er so nebenbei. Er war in Berlin Dramaturg und turnte sich zum 'Berliner Tageblatt' hinauf. Auch die Politik ist eine belanglose Zugabe, auf die es bei einem solchen Reichtum an Talenten kaum ankommt. Er ist ein Konversationslexikon, das einen mit allem unterrichten kann, was seit dem Bestehen der Welt auf allen Planeten vorging. Er ist vor allem ein biographisches Lexikon, das über Persönlichkeiten, selbst wenn sie kaum Persönlichkeiten sind, eingehend referiert. Er könnte damit im Varieté auftreten. Aber es wäre für Egon Erwin Kisch beschämend, nur in einer Nummer aufzutreten. Fregoli könnte von ihm lernen, wie man sich zu allen nur denkbaren Verwandlungen und Verkleidungen verrenkt, er jongliert, er zaubert, er ist der beste Tänzer, der beste Schwimmer und der beste Deklamator…, der erste Dilettant und der beste Künstler. Und hat daneben noch einige Spezialitätentricks – Durchaus originell! Noch nie dagewesen! Ein Sensationsrekord allerersten Ranges!: Man bringe ihm irgendein Buch, man stöbere es aus den Geheimkammern eines Archivs auf, man hole es aus den verstaubtesten Bibliotheken, man zerbreche sich den Kopf nach dem verstecktesten verbotensten, seltensten, noch von niemandem gesehenen Werk und trage es zu Egon Erwin Kisch und schlage eine Seite auf. Bitte, meine Herren und Damen, Egon Erwin Kisch sieht nicht den Einband, nicht den Titel, sehen Sie und staunen Sie, Egon Erwin Kisch liest nur einige Buchstaben, und Egon Erwin Kisch nennt den Titel, den Autor – und nun kommt das Verblüffendste, die Glanznummer des Exzentriques, dasjenige, das man das Wunder, das Ueberirdische, das vollkommen Rätselhafte nennen muß – Egon Erwin Kisch kennt den Verlag und die Jahreszahl. Und nun spannen Sie ein Seil in die Luft und Erwin Egon Kisch wird darauf tanzen. Bringen Sie ein Reck und er wird die Riesenwelle ausführen, wie Sie es noch nie in Ihrem Leben gesehen haben, nie sehen werden. Egon Erwin Kisch wäre eine Akquisition für Barnum und Bailey […] Und weil er alles kann, haben wir noch mancherlei von ihm zu erwarten. Wenn noch ein neuer Erdteil zu entdecken ist, Egon Erwin Kisch-Crusoe wird ihn sicherlich auffinden. Weil aber nun just die Welt so klein geworden, der Verkehr mit den Abenteurern eingestellt, der Zutritt zur Fremdenlegion gesperrt ist, wurde Egon Erwin Kisch Kommandant der Roten Garde. Aus Begeisterung, aus Überzeugung. Und dann, um zu zeigen: daß er auch das kann…"

Links:
Der Kommandant der Roten Garde. Ein Porträt von Egon Dietrichstein (Neues Wiener Journal vom 15. November 1918)
Heute vor 100 Jahren: Die Gründung der Roten Garde (1. November 1918)

Regierungsrat Dr. Eduard Rambousek, Präsidialchef der Landesregierung, 1918
"Regierungsrat Dr. Eduard Rambousek, Präsidialchef der Landesregierung und Chef der Lebensmittel- und Bedarfsmittel-Prüfungsstelle in Salzburg, ein gebürtiger Tscheche, wurde wegen Unterschlagung mit seiner Frau in Wien verhaftet und beging im Gefängnis Selbstmord"; © Das Interessante Blatt vom 26. Dezember 1918

Anfang November 1918 flog die Affäre Rambousek auf, einer der größten Korruptionsskandale der untergehenden Monarchie. So rasch sie aufflog, so schnell war sie auch zu Ende, da der Haupttäter, der Präsidialchef der Salzburger Landesregierung Dr. Eduard Rambousek am 16. November 1918 in seiner Zelle Selbstmord beging. Der Rambousek-Skandal...

"...ist nicht mit einigen Worten abzutun, denn er zeigt, wie es gemacht wurde und wie mit dem patriotischen Empfinden des Volkes 'Schindluder' getrieben wurde. Während die Bevölkerung die unverschämt hohen Preise der von der Regierung beigestellten Lebensmittel zahlen mußte, ergaunerte sich der Leiter der Aktion, Regierungsrat Dr. Eduard Rambousek, einen 'Ueberschuß' von 6 Millionen Kronen [2.970,660 Euro]. Sein Genosse, Oberleutnant Milichhofer, der vor 2 Jahren noch ein armer Teufel war, besitzt jetzt 2 Häuser mit luxuriös ausgestatteter Wohnung. Dr. Rambousek in Josefstadt Böhmen, geboren, ein Protektionskind des einstigen Thronfolger Franz Ferdinand, war nebstbei die sogenannte 'rechte Hand' des Landespräsidenten und mancher alter 'Volksvertreter' fühlte sich geschmeichelt durch eine Anrede und ein Anlächeln dieses 45 jährigen Herren, der sich jetzt als geradezu abgefeimter Dieb entpuppte, denn das abgeleugnete Geld trug er in Säckchen am Körper und in das Rockfutter eingenäht."

Eduard Rambousek leitete ab 1914 die Präsidialkanzlei der Salzburger Landesregierung, außerdem das Militärreferat, die Flüchtlingsfürsorge, die Rechnungsabteilung und ab 1918 die Ernährungsabteilung. In diesen Ämtern unterschlug der Multifunktionär bis zu 20 Millionen Kronen [9.902,200 Euro]. Rambouseks Lebensstil fiel zwar schon während des Kriegs auf, vor allem auch durch Lebensmittelzuwendungen für Freunde und Bekannte. Er hatte es in erster Linie der im Krieg herrschenden Zensur zu verdanken, dass seine Machinationen nicht früher bekannt wurde. Erst am 8. November 1918 wurde Rambousek, der mit einem eben gekauften Automobil in die Schweiz flüchten wollte, verhaftet. Er hatte bei seiner Festnahme 6 Millionen Kronen in Bar bei sich. Am 16. November 1918 erhängte sich Rambousek in seiner Zelle.

Links:
Der Rambousek-Skandal (Der Volksfreund vom 16. November 1918)
Weiterlesen: Salzburg: Das Spiel vom Sterben des reichen Landes

das Wiener Landesgericht und die 1912 abgerissene Alserkaserne
Links das Wiener Landesgericht, rechts die 1912 abgerissene Alserkaserne (heute der Otto Wagner-Platz, auf dem sich die Österreichische Nationalbank befindet), 1911; © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

Am 17. November berichteten die Wiener Medien über die Freilassung von Milada Jarouschek aus dem Wiener Landesgericht für Strafsachen. Jarouschek war eine aus Böhmen stammende amerikanische Staatsbürgerin, die als Sprachlehrerin in New York lebte. Sie wurde im Sommer 1918 als Spionin zu Tode verurteilt, nach dem Zusammenbruch der Monarchie allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt:

"Milada Jarouschek […] wurde nach Prag entsendet, um die Propaganda für einen Sonderfrieden Oesterreich-Ungarns mit der Entente einzuleiten und über die Stimmung der tschechischen Führer zu berichten; außerdem hatte sie den Auftrag, den deutschen Botschafter Grafen Bernstorff, der wie sie die Ueberfahrt mit dem Dampfer 'Frederik III.' machte, zu überwachen und zu belauschen. In Saßnitz wurde sie verhaftet und nach Oesterreich ausgeliefert. Hier wurde sie nach fünfzehnmonatiger Untersuchungshaft im Juli dieses Jahres vom Landwehrdivisionsgericht wegen Verbrechens gegen die Kriegsmacht des Staates zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Angeklagte war damals vollkommen geständig, behauptete jedoch, daß sie die einzige Rettung Oesterreichs in einem Sonderfrieden mit der Entente erblickt habe. Ihr Verteidiger Dr. Zeifahrt hatte den damaligen Minister des Aeusseren Grafen Czernin als Zeugen dafür geführt, daß ein solcher Sonderfriede geplant war, doch wurde Graf Czernin des Amtseides nicht entbunden und konnte deshalb nicht vernommen werden."

In der amerikanischen Darstellung liest sich der Falls etwas anders, da Frau Jarusek – so nannte sie sich in Amerika – offenbar für die tschechische Unabhängigkeitsbewegung aktiv war. Die "Rettung Oesterreichs" dürfte Milada Jarouscheks Versuch gewesen sein, ein milderes Urteil zu erwirken:

"Wie aus Zürich berichtet wird, wurde Fräulein Milada Jarusek, ein tschechisches Mädchen aus New York, wegen Spionage im Auftrag tschechischer Organisationen gegen Graf Bernstorff von einem österreichischen Kriegsgericht zu Tode verurteilt. Der frühere deutsche Botschafter ist den hiesigen tschechischen Funktionären gut bekannt. Fräulein Jarusek hat sich immer schon sehr für die Nationalbewegung ihres Herkunftslandes interessiert, und kehrte 1917 nach Böhmen zurück, um ihre notleidenden Verwandten zu unterstützen. Sie reiste auf demselben Schiff wie der deutsche Botschafter Bernstorff, wobei ihre Abreise nur wenigen ihrer engsten Freunde bekannt war. Es wird aber angenommen, dass einige von ihnen unabsichtlich in der Gegenwart deutscher oder österreichischer Agenten davon sprachen. Funktionäre des hiesigen tschechoslowakischen Nationalrats sagen, dass der Fall von Fräulein Jarusek ein Beweis dafür ist, wie ernst die österreichischen Behörden die tschechischen Unabhängigkeitsbestrebungen nehmen und sogar so weit gehen, Frauen zu erschießen." (aus dem Englischen übersetzt)

Unmittelbar vor Milada Jarouscheks Berufungsverhandlung, die für den 21. November 1918 angesetzt war, argumentierte ihr Anwalt, dass der "Oberste Landwehrgerichtshof" aufgrund der staatsrechtlichen Umwälzungen nicht mehr zuständig bzw. überhaupt obsolet sei. Nach ihrer Freilassung verlieren sich Jarouschek-Jaruseks Spuren, sodass davon auszugehen ist, dass der Prozess tatsächlich nicht weitergeführt wurde.

Links:
Aus dem Gerichtssaal: Die zu Tode verurteilte Agentin (Neues Wiener Tagblatt vom 17. November 1918)
She Sailed with Bernstorff: New York Girl Reported Sentenced to Die by Austria (Evening Public Ledger vom 30. Juli 1918, Philadelphia Pa., USA)
Heute vor 100 Jahren: Außenminister Czernin und die Sixtus Affäre (16. April 1918)